Digitale Transformation: Deutschlands Top-Manager sehen großen Nachholbedarf

Die CEOs und Aufsichtsratschefs von 78 der umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland sehen eine große Lücke zwischen dem erreichen Stand der digitalen Transformation und dem gewünschten Zustand. Vor allem die Aufsichtsräte attestieren sich selbst keine Ahnung vom Digitalen zu haben

Die CEOs und Aufsichtsratschefs von 78 der umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland sehen eine große Lücke zwischen dem erreichen Stand der digitalen Transformation und dem gewünschten Zustand: Auf einer Skala von 0 bis 100 geben die Führungskräfte ihrem Unternehmen 53 Punkte für den Ist-Zustand, sehen aber 80 Punkte als Soll-Situation an, was eine „Transformationslücke“ von 27 Punkten ergibt. Nur jedes fünfte Führungskraft sieht ihr Unternehmen genau auf dem gewünschten Transformationsstand, hat eine Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft im Auftrag von Egon Zehnder ergeben. Interessant dabei: Die Wettbewerber werden fast immer schlechter als das eigene Unternehmen bewertet; ihren Mitarbeitern attestieren die Chefs geringere Digitalkompetenzen als sich selbst und Aufsichtsräte haben kaum Ahnung vom Digitalen. Müssen sie offenbar auch nicht, denn mit der Digitalstrategie haben sie ohnehin nur wenig zu tun, hat die Umfrage ergeben.

Immerhin: Die Bedeutung der Digitalisierung ist bei den meisten befragten Führungskräften angekommen. Vier von fünf Unternehmen hinterfragen inzwischen, ob ihr Geschäftsmodell vor dem Hintergrund der digitalen Transformation noch funktioniert. Interessant ist die geringe Digitalkompetenz, die sich die Führungskräfte selbst einräumen: Die Vorstandsmitglieder geben sich selbst nur 65 von 100 möglichen Punkten; die Aufsichtsräte gar nur 46 Punkte. Die Situation wird auch nicht besser, denn bei der Besetzung dieser Top-Positionen spielen Digitalkompetenzen eine eher geringe Rolle, hat die Umfrage ergeben.

Digitalkompetenz

Den größten Nachholbedarf sehen die Chefs weniger in der Strategie, sondern in den Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter, die nur 44 von 100 möglichen Punkten erhalten. „Angesichts der regen Startup-Szene drängt sich die Frage auf, ob die umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands den „war for talents“ meistern können“, heißt es in der Studie. Vergleichsweise großen Nachholbedarf sehen die Befragten auch in den Bereichen „Unternehmenskultur“ und „Unternehmensorganisation“. Hier scheinen die wichtigsten Anknüpfungspunkte für Verbesserungen zu liegen, urteilen die Autoren der Studie.

CEO-Studie

 


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