Digitalisierungsschub der deutschen Wirtschaft ist ausgeblieben

Die Unternehmen in Deutschland bewerten ihren Digitalisierungsgrad nur als mittelmäßig – daran haben auch die Investitionen während der Pandemie nichts verbessert. Es mangelt an Fachkräften und der richtigen Einstellung, vor allem in der erfolgsverwöhnten Industrie, die sich nur langsam mit dem Tempo und den Methoden der digitalen Welt anfreunden kann.

Zwar haben die Unternehmen ihre Digitalisierungsanstrengungen im vergangenen Jahr intensiviert, allerdings reichen die Bemühungen nicht aus, um die im Laufe der Jahre entstandene Lücke zu den digitalen Vorreitern nachhaltig zu schließen, zeigt eine DIHK-Umfrage unter 4300 Unternehmen in Deutschland. Entsprechend bewerten die Betriebe ihren eigenen Digitalisierungsstand daher als nur mittelmäßig – und einige Branchen wie der Verkehr, die Industrie und der Bau sogar schlechter als im Vorjahr.

  • Die größte Hürde bei der digitalen Transformation sehen die Unternehmen in der Komplexität der Umstellung vorhandener Systeme. Das Problem steigt mit der Größe der Unternehmen. Der Mangel an IT-Fachkräften macht den Betrieben ebenfalls schwer zu schaffen. Für die deutschen Großunternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten ist der Mangel an IT-Fachkräften nach der Komplexität sogar die zweitgrößte Herausforderung (39 Prozent).
  • Bei der Frage, welche Kompetenzen der Belegschaft weiterentwickelt werden sollen, steht an erster Stelle das digitale Mindset (67 Prozent). Es bildet Nährboden für Veränderungsbereitschaft und Innovationen. Besonders viel Nachholbedarf sieht hier die Industrie (80 Prozent). Bei etablierten Unternehmen, die mehr als fünf Jahre am Markt sind, ist der Bedarf stärker als bei den jüngeren Unternehmen (68 Prozent gegenüber 54 Prozent). ⇢ DIHK