Cloud-Anbieter investieren 180 Mrd. Dollar in Infrastruktur

Amazon, Microsoft und Google dominieren den Cloud-Markt – und investieren zweistellige Milliardenbeträge, um an der Spitze der bleiben. Die Konkurrenz kann schon lange nicht mehr mithalten.

 

Mit Beginn der Pandemie haben viele Unternehmen den Gang in die Cloud enorm beschleunigt – und die Anbieter haben mit massiven Investitionen reagiert. „Microsoft und Google investieren jedes Quartal zwischen fünf und zehn Mrd. Dollar, Amazon zwischen zehn und zwanzig Mrd. Dollar“, erklärt Synergy-Marktforscher John Dinsdale.

  • Zusammen haben die Unternehmen 180 Mrd. Dollar in den Ausbau ihrer Infrastruktur gesteckt, da Skaleneffekte eine große Rolle spielen und auch in den kommenden Jahren mit kräftigem Wachstum gerechnet wird. Klare Marktführer sind Amazon, Microsoft und Google, die ihre Anteile in den vergangenen drei Jahren ausgebaut haben. Nach Meinung von Aviatrix-Chef Mullaney dürfte bei dem Wettrennen Microsoft mit Azure die Nase vorn haben.
  • Anders als Amazon oder Google kenne sich der Konzern mit den Bedürfnissen von Unternehmenskunden gut aus, sei schon Jahrzehnte in dem Geschäft. „Allerdings lernt Amazon schnell, und Google hat viel Geld“, sagte Mullaney. Deutsche Konzerne tauchen unter den führenden Firmen nicht auf. Selbst in Europa spielen sie nur eine Nischenrolle.
  • Als die beiden größten europäischen Cloud-Anbieter weist Synergy die Dax-Konzerne SAP und Deutsche Telekom aus. Allerdings beherrschen sie jeweils nur rund zwei Prozent des Marktes. Die Deutsche Telekom hatte zwar einige Jahre versucht, ihr eigenes Angebot voranzutreiben. Telekom-Vorstand Adel Al-Saleh rief vergangenes Jahr sogar „Cloud first“ als Leitstrategie aus. Allerdings treibt der Bonner Konzern dabei vor allem Partnerschaften mit Amazon und Microsoft voran. Ein Telekom-Manager sagte dem Handelsblatt: „Bei uns läuft das Cloud-Geschäft auf Sparflamme, und wir haben uns selbst zum Zwischenhändler für Angebote von US-Firmen degradiert.“ Die dominanten Spieler sind auch hierzulande Amazon, Microsoft und Google. ⇢ Handelsblatt