Börsenranking: Kein deutsches Unternehmen unter Top 100
Vor allem wegen der geringen Fortschritte in der Digitalisierung ist erstmals kein deutscher Vertreter mehr unter den 100 wertvollsten Unternehmen der Welt zu finden. SAP ist gegenüber dem Vorjahr von Rang 80 auf Rang 113 durchgereicht worden; die Deutsche Telekom liegt auf Rang 120. Auch Volkswagen (Rang 148 nach 112 im Vorjahr), Siemens (154 nach 94 im Vorjahr) und Mercedes-Benz (225 nach 197 im Vorjahr) haben erheblich an Börsenwert und Ranglistenplätzen verloren.
Vor allem wegen der geringen Fortschritte in der Digitalisierung ist erstmals kein deutscher Vertreter mehr unter den 100 wertvollsten Unternehmen der Welt zu finden. SAP ist gegenüber dem Vorjahr von Rang 80 auf Rang 113 durchgereicht worden; die Deutsche Telekom liegt auf Rang 120. Auch Volkswagen (Rang 148 nach 112 im Vorjahr), Siemens (154 nach 94 im Vorjahr) und Mercedes-Benz (225 nach 197 im Vorjahr) haben erheblich an Börsenwert und Ranglistenplätzen verloren. (Stand: 30. Juni 2020)
Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten, ausgelöst von der Zinswende und den steigenden Energiepreisen, haben im ersten Halbjahr rund 6 Bio. Dollar Börsenwert vernichtet. Nur die Energiekonzerne konnten von dieser Entwicklung profitieren. Daher steht Saudi Aramco nun an die Spitze der zehn wertvollsten Unternehmen der Welt. Allerdings ist die Reihenfolge dahinter relativ stabil: Mit Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Tesla und Tencent kommt die Mehrheit unter den Top 10 weiterhin aus der Digitalbranchebranche.
Von den 23 Digitalunternehmen (Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Tesla, Meta, Tencent, Taiwan Semiconductor, Nvidia, Alibaba, Samsung, Broadcom, ASML, Oracle, Cisco, Comcast, Adobe, Salesforce, Meituan, Qualcomm, Texas Instruments, IBM, Ping An Insurance) stammen 16 aus den USA, 6 aus Asien und 1 aus Europa, zeigt eine EY-Untersuchung. „Die USA geben im IT-Sektor eindeutig den Ton an. Viele dieser Tech-Unternehmen sind hochprofitabel und treiben die Digitalisierung der Wirtschaft und aller Lebensbereiche mit Macht voran. Als Gestalter dieses technologischen Wandels spielen allenfalls noch asiatische Konzerne eine Rolle – europäische Konzerne hingegen kaum, und das spiegelt sich im Börsenranking deutlich wider“, kommentiert Henrik Ahlers von EY.
Nicht zuletzt der Digitalisierungstrend habe das Gewicht Europas an den Weltbörsen in den vergangenen Jahren schrumpfen lassen. Vor der Finanzkrise – Ende 2007 – seien noch 46 der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt aus Europa gekommen. Inzwischen seien es nur noch 16. Besonders das Gewicht Deutschlands sei gesunken, von sieben zum Jahresende 2007 auf zwei Ende 2021 auf nun auf null. „Die schwache Aufstellung Europas und Deutschlands gerade im Technologiesegment sollte uns zu denken geben“, kommentiert Ahlers, womit er zweifellos richtig liegt. ⇢ Manager Magazin