Mit neuer Digitalstrategie in die TOP 10 in Europa
Die Digitalstrategie der Bundesregierung erspart uns die Phantasie-Ziele ihrer Vorgänger, bleibt aber dennoch ambitionslos.
Die lang erwartete Digitalstrategie der Bundesregierung listet wieder jede Menge Ziele wie Glasfaseranschlüsse, Künstliche Intelligenz und Schlüsseltechnologien „Made in Germany“ auf. Von Aufbruch aber keine Spur, da Digitalisierung in der Agenda der Bundesregierung sehr schnell nach unten durchgereicht wurde, Geld in Zeiten der Energiekrise ohnehin nicht da ist und die Regierung am Ende daran gemessen wird, wie sie das Land durch die bevorstehende Rezession gesteuert hat. Das Ganze klingt immerhin etwas bodenständiger (kein Flugtaxis) und realistischer (keine Weltklasse mehr) als die Papiere der Vorgängerregierungen. Als Ziel steht nun Rang 10 im DESI-Index, nachdem es in dem vergangenen Jahren nur zu den Plätzen 13 oder 14 gereicht hat. Wer an den Details interessiert ist ⇢ Digitalstrategie Deutschland
Wie dringend nötig mehr Schwung in der Digitalisierung ist, zeigt der aktuelle eGovernment-Report 2022 der EU, der auch einige angrenzende Länder mit betrachtet. Die betrachteten 35 Länder kommen auf einen Durchschnittswert bei der Behördendigitalisierung von 68 Prozent. Deutschland belegt mit einem Wert von 63 Prozent lediglich Rang 21. ⇢ Heise
Dr. Holger Schmidt ist Experte und Speaker für digitale Ökonomie. Seine Kernthemen sind Plattform-Ökonomie, digitale Geschäftsmodelle und künstliche Intelligenz. Der Volkswirt ist Redaktionsleiter Newsletter & Verticals der F.A.Z und verantwortet das F.A.Z. PRO D:ECONOMY-Briefing. Außerdem lehrt er digitale Transformation an der TU Darmstadt, schreibt Bücher und ist Co-Host eines F.A.Z.-Podcasts zur Künstlichen Intelligenz.
