Digitalisierung spielt kritische Rolle bei Nachhaltigkeit

Vor allem Cloud-Computing und das Internet der Dinge können helfen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Allerdings haben 42 Prozent der Unternehmen in Deutschland ihre Investitionen in die ökologische Transformation seit Jahresanfang gesenkt.

Nachhaltigkeit ist in der Prioritätenliste der Unternehmen ganz nach oben gestiegen. Rund 60 Prozent der Unternehmen sehen Digitalisierung als wichtiges Instrument, um diese Nachhaltigkeitsziele zu erreichen – und 60 Prozent wollen ihre Investitionen in Daten und digitale Technologien erhöhen, um Nachhaltigkeit zu erreichen, zeigt der Global Sustainability Transformation Survey 2022 von Fujitsu. Interessant dabei: Für Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad ist Nachhaltigkeit meist wichtiger als für digitale Nachzügler.

Cloud Computing wird als wichtigste digitale Klimaschutz-Technologie gesehen

Jedes Unternehmen, das eine konkrete Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt (52 Prozent) oder plant (37 Prozent), integriert darin digitale Technologien. Bei einem Viertel (24 Prozent) sind digitale Technologien für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele sogar entscheidend. Bei 27 Prozent haben sie „große Bedeutung“ und bei 42 Prozent „eher große Bedeutung“, zeigt eine Repräsentativumfrage des Bitkom.

Auf die Frage nach den Technologien, die einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz leisten könnten, nennt die Mehrheit (71 Prozent) Cloud Computing: Der Betrieb von Servern, Speichern und Anwendungen in einem Rechenzentrum ist in der Regel effizienter als der Betrieb dieser Infrastruktur in jedem einzelnen Unternehmen. Die Hälfte (52 Prozent) sieht im Internet of Things (IoT) Potenzial für mehr Klimaschutz: Die Vernetzung von Geräten und Maschinen über das Internet hilft, die Energieeffizienz zu steigern. Ebenso viele heben Big Data und Analytics sowie die Automatisierung von Geschäftsprozessen hervor (je 51 Prozent). (36 Prozent bescheinigen Künstlicher Intelligenz Klimaschutzpotenzial im eigenen Unternehmen, z.B. durch ein intelligentes Gebäudemanagement oder eine sich selbst optimierende Steuerung von Produktionsprozessen. ⇢ Bitkom

Unternehmen fahren Investitionen in ökologische Transformation zurück

Allerdings zwingen die hohen Energiepreise viele Unternehmen zum Sparen. 42 Prozent der Unternehmen gaben in der BDI-Umfrage an, Investitionen in die ökologische Transformation zurückzustellen. Dieser Wert liegt um acht Prozentpunkte höher als bei der Vorgängerumfrage aus dem Februar 2022. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) war kürzlich zu dem Ergebnis gekommen, infolge von Coronakrise und Ukrainekrieg hätten die deutschen Unternehmen 70 Milliarden Euro weniger investiert – auch in klimaschonende Technologie. Daraus könnte sich ein Teufelskreis entwickeln. Denn gleichzeitig sollen die CO2-Preise zum Schutz des Klimas stetig weiter steigen. Je weniger die Unternehmen in Dekarbonisierung investieren, desto teurer werden für sie jedoch die CO2-Belastungen mittelfristig.