“Der größte Mehrwert der Cloud liegt darin, sich viel Arbeit zu sparen“
82 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen inzwischen Cloud-Computing. Vor allem der Mittelstand hat mächtig aufgeholt. Constantin Gonzalez von AWS erklärt die Gründe.
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Vom Digitalisierungsschub der Corona-Pandemie hat vor allem das Cloud-Computing profitiert: 82 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen mittlerweile eine Cloud, zeigt eine aktuelle IDC-Studie. „Die Digitalisierung ist auch in kleinen und mittleren Unternehmen in Gang gekommen. Mit den Einstiegshürden ist auch die Scheu vor der Cloud deutlich gesunken“, hat Constantin Gonzalez, Principal Solutions Architect bei Amazon Web Services, beobachtet.
Das ganze Gespräch mit Constantin Gonzalez im Podcast:
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Größte Hürde beim Gang in die Cloud ist inzwischen nicht mehr die Sorge um die Sicherheit, sondern der Fachkräftemangel, zeigt die Studie. „Gerade Mittelständler haben Schwierigkeiten, IT-Fachkräfte zu finden. Denn Mitarbeiter wollen nicht nur ein gutes Gehalt, sondern vor allem in der Digitalisierung vorne dabei sein und mit tollen Technologien arbeiten. Daher sind Entwicklungsmöglichkeiten der wichtigste Grund, neue Mitarbeiter zu finden und langfristig im Unternehmen zu halten“, sagt Gonzalez. Lebenslanges Lernen zahle sich aus: Arbeitnehmer mit guten digitalen Kompetenzen verdienen im Durchschnitt 34.000 Dollar im Jahr mehr als vergleichbare Menschen ohne digitale Ausbildung.
„Der größte Mehrwert der Cloud für die Unternehmen liegt darin, sich viel Arbeit zu sparen, die nicht zum eigentlichen Betriebszweck gehört. Zum Beispiel in der Verwaltungssoftware“, hat Gonzalez beobachtet. An dieser Stelle kommt die Künstliche Intelligenz ins Spiel: „Bisher lag der Fokus der KI-Anwendung auf der Mustererkennung. Ich gebe der KI ein Bild und bekomme Stichworte zurück, die zum Bild passen. Oder ich nutze maschinelles Lernen, um Anomalien in der Produktion zu erfassen. Das Neue an der generativen KI: Sie kann Mitarbeiter unterstützen, kreativ zu sein, indem aus trainierten Daten neue Inhalte erzeugt werden“, erklärt Gonzalez.
Künstliche Intelligenz im Aufwind
Die generative KI, die mit ChatGPT plötzlich enorm an Bedeutung gewonnen hat, hilft zum Beispiel im Kundenservice oder bei internen Suchmaschinen, die Dokumente schneller zu finden. „Unsere Kunden trainieren „Foundation-Models“ in der Cloud, also eine Ausbildung, um ein Grundwissen anzuhäufen. Das Training eigener Modelle ist allerdings sehr aufwendig. Es gibt in der Cloud aber schon fertig trainierte Modelle, die das wesentlich vereinfachen. AWS-Kunden nutzen für das Trainieren und die Nutzung der Foundation-Models unseren Dienst Sagemaker. Das ist unsere Werkbank für Künstliche Intelligenz. Unternehmen können solche Modelle in ihrem Cloud-Account einfach einrichten und nutzen. Dazu gehört der Bildgenerator Stable Diffusion oder Sprachmodelle wie Bloom. Auch das Amazon Alexa Teacher Modell steht zur Verfügung“, sagt Gonzalez. Um Industrieprozesse zu digitalisieren, werden immer häufiger Anwendungen aus dem Machine Learning, Big Data und dem Internet der Dinge eingesetzt.
Kostensenkung als Vorteil
Als größten Vorteil der Cloud bezeichneten 36 Prozent der Unternehmen in der IDC-Umfrage die erreichte Kostensenkung. „Das größte Sparpotenzial liegt darin, die Elastizität und Flexibilität der Cloud zu nutzen. Dafür hilft die Automatisierung. Wenn ein Unternehmen seine Cloud-Architektur automatisiert, startet es die Server nur dann, wenn sie benutzt werden – und nur dann wird auch dafür gezahlt“, erläutert Gonzalez. Noch einen Schritt gehe die Serverless Architektur, die ganz ohne Server auskommen. „Dabei nutzen Kunden nur die Services, die von AWS betrieben werden. Das ist die ausgereifte Cloud-Nutzung, die nicht nur die Kosten senkt, sondern auch eine höhere Performance bietet und sehr viel schneller neue Lösungen bauen kann“.