Digitalisierung schafft Zweiklassengesellschaft in der Industrie
Auch mehr als 10 Jahre nach dem Beginn der Industrie 4.0 lautet das Fazit: Neue digitale Geschäftsmodelle sind Mangelware. Immerhin: Die Hälfte der deutschen Industrie treibt ihre digitale Transformation inzwischen strategisch voran.
Digitalisierung bleibt das Top-Thema in der Industrie, zeigt eine aktuelle Staufen-Umfrage unter 401 Industrieunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Allerdings ist die typische Fokussierung auf Prozessverbesserungen und Kostensenkungen immer noch prägend, während digitale Geschäftsmodelle weiterhin eine untergeordnete Rolle spielen. Das war zwar schon immer so, aber nach zehn Jahren Industrie 4.0 zeigt sich, dass die meisten Unternehmen weiterhin nur Bestehendes digitalisieren, statt neue Geschäftsmodelle zu bauen.
Zwar bieten inzwischen 73 Prozent der Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen mit 4.0-Eigenschaften an, aber nur 3 Prozent haben bisher komplett neue Geschäftsmodelle etabliert. Insgesamt treiben 49 Prozent der Industrieunternehmen die eigene Digitalisierung strategisch voran, während die andere Hälfte in Einzelprojekten verhaart oder immer noch keinen echten Zugang zu dem Thema gefunden hat. In der Industrie – so das Fazit der Staufen-Forscher – hat sich eine digitale Zweiklassengesellschaft gebildet. ▷ Staufen