Streaming-Dienste hoffen auf Google Chromecast

Google bringt seinen TV-Stick Chromecast auf den deutschen Markt. Nun hoffen die Streaming-Dienste doch noch auf den Durchbruch.

Chromecast

Google bringt seinen Fernseh-Stick Chromecast nach Deutschland. Für 35 Euro macht Chromecast aus einem „dummen“ einen „smarten“ Fernseher, der Inhalte aus dem Internet darstellen kann. Dafür muss der Stick in den HDMI-Anschluss gesteckt und mit dem W-Lan verbunden werden. Dann können Inhalte von Smartphones, Tablets oder Notebooks (mit dem Google-Browser Chrome) ohne Qualitätsverlust auf den Fernsehbildschirm übertragen werden. Wichtig zu wissen: Anders als beim 99 Euro teuren Apple-TV werden die Inhalte nicht per Airplay durch das Wohnzimmer übertragen, sondern nehmen in der Regel den Umweg über die Cloud. Das ist bei offiziellen Google-Diensten dann die Google-Cloud (zum Beispiel für Fotos oder Youtube-Videos) . Einige Apps von Drittentwicklern können aber auch lokale Inhalte direkt zum Fernseher streamen.

In den USA ist Chromecast seit dem vergangenen Juli auf dem Markt und gehört dort zu den meistverkauften Elektronikartikeln. Aufrüstbar sind die meisten Flachbildschirme; die alten Röhrengeräte aber nicht mehr.

Zwar besitzt schon ein Viertel der Haushalte in Deutschland ein Smart-TV, aber nur jeder vierte Besitzer nutzt die Internet-Funktionen tatsächlich, hat die Studie „Smart-TV Effects“ ergeben. Der Grund: Die Benutzeroberflächen sind nur mit Mühe zu bedienen und bisher kein Vergleich zur einfachen Nutzerführung auf Smartphones oder Tablets. Wenn aber nun das gewohnte mobile Gerät zur Fernbedienung für den Fernseher wird, hoffen die Streaming-Dienste wie Watchever oder Maxdome doch noch auf den Durchbruch in Deutschland. Denn der ist bisher ausgeblieben. „In den USA haben 40 Prozent der Haushalte einen Streaming Video on Demand Dienst, in Deutschland etwa 3 Prozent“, sagt Stefan Schulz von Watchever. Erst wenn die Bedienung einfacher wird, könnte der Massenmarkt erreicht werden, hofft Schulz. Ob Watchever nun den Chromecast im Bündel mit einem Abonnement anbieten wird, wollte er nicht sagen.

Dass Filme, Youtube-Videos, Fotos oder Musik vom mobilen Gerät auf den Fernseher wandern, soll erst der Anfang sein, sagt Google-Manager Christian Witt zu FOCUS. „Erst vor vier Wochen haben wir den Drittentwickler die Software zur Verfügung gestellt. Wir hoffen nun auf viele neue, kreative Ideen“, sagte Witt. Ein Beispiel sind Spiele. „Wir werden viele Anwendungen für Spiele sehen“, erwartet Witt. Dann könnte sich Chromecast sogar als Konkurrenz zur Spielekonsole entwickeln.

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