Nachfrage nach Digitalexperten bricht ein

Die Unternehmen fahren ihre Nachfrage nach Digitalexperten zurück. Nur Fachleute für Robotik werden stärker gesucht.

Die Wirtschaftskrise hat nun auch den digitalen Arbeitsmarkt voll erfasst. Vor allem in den bisherigen Wachstumsfeldern Cloud-Computing, E-Commerce und Online-Marketing haben die deutschen Unternehmen ihre Nachfrage nach Digitalprofis im zweiten Quartal in Folge spürbar gedrosselt. Insgesamt ging die Zahl der ausgeschriebenen Positionen zwischen Juli und September um mehr als 7000 auf knapp 56.000 Stellen zurück, zeigt der digitale Job-Monitor, für den die Berliner Index-Gruppe alle ausgeschriebenen Arbeitsplätze in relevanten Stellenbörsen gedruckter Medien und im Internet sowie auf 400.000 Websites nach den entsprechenden Berufsprofilen durchsucht.

Die einzige Digitalqualifikation, die aktuell stärker nachgefragt wird, ist die Robotik. Da der Arbeitsmarkt aufgrund der demographischen Entwicklung leergefegt ist und die Löhne trotz bevorstehender Rezession steigen, investieren immer mehr Unternehmen in Automatisierung und Roboter. Die Zahl der installierten Industrieroboter wird in diesem Jahr weltweit um 31 Prozent zulegen und ein neues Rekordhoch erreichen. Ähnlich gut sieht es bei den Servicerobotern aus, zeigen aktuelle Zahlen der International Federation of Robotics. Automatisierung ist auch notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben, denn die Hälfte der weltweit neuen Industrieroboter wurden im vergangenen Jahr in China aufgestellt. Das waren 51 Prozent mehr als im Jahr zuvor – während Deutschland nur 6 Prozent mehr Industrieroboter installierte. Hier besteht Nachholbedarf, auch um Ziele wie eine größere Souveränität und Nachhaltigkeit zu erreichen.