Die Fernbedienung für das Haus

Robert Klug hat eine App entwickelt, mit der alle internetfähigen Geräte im Haus gesteuert werden können. Das Spannende daran: Erst die Verknüpfung der Geräte mit externen Daten macht das Haus wirklich intelligent.

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Robert Klug | iHaus

Robert Klug ist eigentlich Inhaber eines bodenständigen, 113 Jahre alten Elektroinstallationsbetriebs. Doch sein Hobby ist „iHaus“, eine Software-Plattform, um alle Geräte in einem Haus miteinander zu vernetzen. iHaus setzt auf ein einfaches Prinzip: Viele Geräte nutzen schon das Internet-Protocol (IP), um kommunizieren zu können. Klug hat daher eine Software entwickelt, die über das Internet-Protokoll die verschiedenen Geräte im Haus steuern  – und intelligent miteinander verknüpfen kann, unabhängig vom Hersteller. Das ergibt dann besonders viel Sinn, wenn zusätzlich externe Daten dazukommen. Ein Beispiel: Der Wecker wird mit Echtzeit-Verkehrsdaten verknüpft. Bildet sich auf der Strecke zur Arbeit ein Stau, klingelt er entsprechend früher.  Bei Menschen mit Hörproblemen können Lampen ihre Farbe verändern, wenn es an der Tür klingelt oder das Telefon läutet. Oder: „Moderne Rauchmelder schlagen nicht nur Alarm in einem leeren Haus, sondern senden ihn auch an die gewünschte Stelle. Zur Feuerwehr, zum Nachbarn oder per SMS auf das Handy des Besitzers“, erläutert Klug.

Die Vorteile für die Anwender: Mehr Sicherheit und Komfort. Wer sich abends auf dem Sofa niederlässt, kann dann in einem Schritt die Rolläden herunterlassen, das Licht dimmen und den Fernseher einschalten. Mit jedem angeschlossenen Gerät steigen die Kombinationsmöglichkeiten. Inzwischen können Lampen von Philips, Fernseher von Samsung, Thermostate von Google Nest, Stecker von Belkin und Musikanlagen von Sonos miteinander kommunizieren. Dazu können die Nutzer Daten von Netatmo (Wetter) und Google Maps (Verkehr) kombinieren.

Doch beim Versuch, eine Plattform aufzubauen, machen nicht alle Anbieter mit. „RWE Smarthome und Qivicon von der Deutschen Telekom bleiben lieber geschlossene Gesellschaften“, kritisiert  Kluge. Doch das kann er verschmerzen, denn erfolgreich sind beide Anbieter mit ihren Produkten bisher nicht wirklich.

Doch wer im „Internet der Dinge“ unterwegs ist, braucht Geduld. Weil nun physische Produkte miteinander verknüpft werden, ist der Aufwand höher und der Zuwachs entsprechend langsamer als beim Aufbau eines sozialen Netzwerkes. 8000 Menschen haben sich die App von Klug inzwischen auf ihre Smartphones geladen; 300 kommen jeden Tag hinzu. „Die kritische Größe liegt im sechsstelligen Bereich“, gibt Klug zu. Er weiß, dass er einen weiteren Weg einschlagen muss, um die nötige Größe zu erreichen. „Wir bauen jetzt die ersten Internet-Häuser, die voll vernetzt sind“. Das ist der erste Großauftrag für das junge Unternehmen. 84 Häuser werden mit der Internet-Technik ausgestattet.

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