Konsequente Datennutzung unterscheidet digitale Leader von den Nachzüglern

Die konsequente Nutzung von Daten macht den Unterschied zwischen digitalen Anführern und den Nachzüglern aus, zeigt eine groß angelegte Harvard-Studie.

Was unterscheidet „Digitale Leader“ von „Digitalen Nachzüglern“? Die IT-Ausgaben sind es schon mal nicht. Während die Leader durchschnittlich 3,5 Prozent ihres Umsatzes für IT ausgeben, sind die Nachzügler mit 3,2 Prozent nicht weit dahinter, zeigt die groß angelegte Studie „The Digital Business Divide“ dreier Harvard-Professoren. folie2Große Unterschiede zeigten sich jedoch im Umgang mit Daten. Die digitalen Leader wiesen einen deutlich besseren Zugang zu stets aktuellen Daten auf, mit deren Hilfe sie bessere Entscheidungen treffen und ihre Organisation effizienter steuern. Mit Hilfe der Daten könnten sie zudem bessere Prognosen erstellen. „Daten und Analytics sind offenkundig die Schlüssel“, schreiben die Autoren, die 344 große Unternehmen in den USA untersucht haben, darunter alle großen Player aus den Sektoren Industrie, Konsumgüter, Finanzen und Handel.

Die Studie arbeitet auch die konkreten Einsatzfelder für die Datenmodelle heraus. Daraus ergeben sich Wahrscheinlichkeiten, die digitale Leader von den weniger erfolgreichen Nachzüglern unterscheiden. Die Tabelle zeigt die wichtigsten Anwendungsfälle in den Bereichen Kundeninteraktionen, Produktion, Produktentwicklung und Mitarbeiter:

Kundeninteraktionen und Relationship Management:

  • 2,5fache Wahrscheinlichkeit für den Einsatz von Echtzeitdaten, um maßgeschneiderte Kundenerlebnisse zu schaffen
  • 2,5fache Wahrscheinlichkeit für den Einsatz von Analytics, um Customer Churn zu verhindern

Produktion, Produkt und Service

  • 1,5fache Wahrscheinlichkeit für die Optimierung der Produktion auf der Basis von Nachfragevorhersagen
  • 1,7fache Wahrscheinlichkeit für die Fähigkeit, mögliche Produktionsausfälle vorhersagen und verhindern zu können
  • 2,3fache Wahrscheinlichkeit für den Einsatz von Vorhersagemodellen für Kundenanfragen

Produkt und Service-Entwicklung

  • 2,3fache Wahrscheinlichkeit für ein Produktdesign auf Basis tatsächlicher Nutzungsdaten
  • 1,8fache Wahrscheinlichkeit für eine Fernüberwachung der Produkte und einen dazugehörigen Kundensupport

Human Capital und Mitarbeiterproduktivität

  • 2,6fache Wahrscheinlichkeit für die Erhebung von Daten über die Leistung der Mitarbeiter und daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen
  • 1,4fache Wahrscheinlichkeit für die Unterstützung der Mitarbeiter durch den Zugang zu Business Intelligence Tools
  • 1,7fache Wahrscheinlichkeit für die Erlaubnis, dass Mitarbeiter Realtime-Alerts definieren und erhalten, um auf Änderungen im Geschäftsablauf schnell reagieren zu können.

Der Unterschied zwischen digitalen Leadern und Nachzüglern ist auch im Ergebnis sichtbar: Die Leader haben deutlich höhere Gewinne in den vergangenen drei Jahren erzielt. Die Lücke sei jetzt schon groß und werde weiter wachsen, prognostizieren die Autoren.

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