
Daten und Künstliche Intelligenz als Treiber digitaler Geschäftsmodelle
Nur jedes vierte Unternehmen in Deutschland investiert in die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Dabei zeigt die Digitalisierung der vergangenen Jahre, dass es nur selten digitale Produkte und eigentlich nie digitale Prozesse waren, die Märkte disrupted und neue Marktführer hervorgebracht haben. Sondern es waren neue Geschäftsmodelle wie die Plattformen, die heute die digitale Ökonomie dominieren. Nun erleben wir eine Phase ähnlich hoher Investitionen, die vor allem in neue Technologien wie Künstliche Intelligenz fließen, die viele Optionen für daten-/KI-getriebe Geschäftsmodelle darstellen.
In der deutschen Industrie eignen sich diese Modelle besonders für die Umwandlung der Maschinen oder Anlagen in Servicemodelle. Ähnlich wie Microsoft seine Software „as a Service“ mit wachsendem Erfolg vermietet, können auch Maschinenbauer entweder datenbasierte Zusatzdienste oder das komplette Produkt als Service anbieten, zum Beispiel als störungsfreie Maschinenstunden. Verkauft wird dann nicht mehr die Hardware, sondern ein Service über den gesamten Produktlebenszyklus. Dieser Wandel des Geschäftsmodells könnte den Unternehmen eine permanente Kundenbeziehung mit der Möglichkeit bringen, wertschöpfende Produktupgrades in einen Servicevertrag einzubauen, um die Zufriedenheit der Kunden zu erhöhen und gleichzeitig einen regelmäßigen Umsatzstrom zu erzeugen.
Solche digital aufgeladenen physischen Produkte ermöglichen mehrere neue Geschäftsmodelle: Das „Remote Monitoring“, also die intelligente Fernwartung, die mit dem Industriellen Internet der Dinge (IIoT) möglich geworden ist, gehört schon zu den Klassikern. Auch der „Object Self Service“, wenn sich ein Produkt eigenständig Nachschub bestellt, fällt in diese Kategorie. Dazu wird streng genommen keine KI benötigt, aber die datenbasierte präzise Vorhersage der Nachfrage ermöglicht zum Beispiel die Optimierung der Logistik.
Das IIot ermöglicht die Auswertung der Daten, die vom genutzten Produkt zurückgespielt werden, und zu einem Mehrwertdienst für den Kunden umgewandelt werden. Ein Maschinenhersteller kann über die Nutzungsdaten dem Kunden Möglichkeiten zur Senkung des Energieverbrauchs zur Verfügung stellen, in Kooperation mit einem Energieversorger die billigsten Betriebsstunden errechnen oder die Maschine in ungenutzten Zeiten für andere Zwecke nutzen. Solche Plattformmodelle, die zur Reallokation und Teilung ansonsten ungenutzter Ressourcen eingesetzt werden können, sind in traditionellen Industrien bisher eher selten anzutreffen, bieten aber große Potenziale.
Netzökonom Dr. Holger Schmidt
Dr. Holger Schmidt beschäftigt sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit der digitalen Ökonomie. Seine Kernthemen sind Plattform-Ökonomie, digitale Geschäftsmodelle und künstliche Intelligenz. Er lehrt digitale Transformation an der TU Darmstadt, ist Erfinder des Plattform-Index und Berater des The Original Platform Fund. Der Volkswirt schreibt Bücher und ist Co-Host eines FAZ-Podcasts zur Künstlichen Intelligenz. Er ist als Redner oder Keynote-Speaker für Themen wie digitale Geschäftsmodelle buchbar.
Vorträge und Reden zu digitalen Geschäftsmodellen
Bei seinen Reden und Vorträgen rund ums Thema digitale Geschäftsmodelle richtet sich Holger Schmidt gerne nach Ihren Themenwünschen und Schwerpunkten. Seine Vorträge richten sich an Unternehmen, die
- Orientierung bei der Entscheidungen für digitale Geschäftsmodelle suchen,
- ihr Verständnis von digitaler Wirtschaft vertiefen,
- sich auf die digitalen „Disruptions“ vorbereiten wollen,
- digitale Plattformen bauen wollen,
- die Techniken und Methoden der digitalen Angreifer verstehen und erkennen,
- ihre Mitarbeiter auf die digitale Welt vorbereiten wollen, und
- die neuen Formen der Kommunikation in den sozialen Medien verstehen.
Eine Auswahl der Vorträge von Dr. Schmidt zum Thema:
Geschäftsmodelle der digitalen Ökonomie – und was Medien daraus lernen können
Wirtschaft 4.0: Neue Technologien – Neue Geschäftsmodelle – Neue Jobs
Digitale Geschäftsmodelle