Amazon erhöht das Wachstumstempo

Nicht nur die Wholefoods-Übernahme hat das Tempo erhöht. Auch der Online-Handel, das Dritthändler-Geschäft und die Abos legten stärker als erwartet zu. Lediglich Amazon Web Services blieb auf einem linearen Wachstumspfad.

Nicht nur die erstmals berücksichtigte Wholefoods-Übernahme hat das Wachstum von Amazon beschleunigt. Auch die anderen Segmente Online-Stores, Abos und Services für Dritthändler haben im dritten Quartal deutlich schneller zugelegt als im Quartal zuvor. Lediglich Amazon Web Services sind mit einem anhaltend hohen Zuwachs von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf einem linearen Wachstumskurs, zeigen die Quartalszahlen für Q3.

 

Insgesamt erhöhte Amazon den Umsatz (inklusive Wholefoods) um 34 Prozent auf 43,7 Milliarden Dollar, was exakt dem Niveau des vergangenen Weihnachtsquartals entspricht. Parallel dazu stiegen allerdings auch die Kosten: Die Ausgaben für Fulfillment, Marketing und Technologie erreichten Rekordwerte.

Die Börse, die das Plattform-Modell von Amazon inzwischen verstanden zu haben scheint, reagierte mit Begeisterung: Nachbörslich sprang der Kurs um 8 Prozent nach oben, weil deutlich weniger Wachstum erwartet worden war. Auch die Ankündigung eines starken Weihnachtsquartals trug zu dieser Begeisterung bei. Am Ende des Tages betrug der Kursgewinn dann 13 Prozent.

Den Vorsprung, den Amazon inzwischen in Deutschland erreicht hat, zeigt die untere Grafik deutlich. Vor allem das Plattform-Geschäft mit den Dritthändlern ist im vergangenen Jahr deutlich schneller als der Markt gewachsen.

Setzt man die Zahlen in Beziehung zum gesamten B2C-E-Commerce in Deutschland, zeigt sich, dass der Anteil inzwischen auf 43 Prozent gewachsen ist. Der reine Anteil von Amazon stagniert bei etwa 20 Prozent; das Wachstum kommt im Moment ausschließlich von den etwa 70.000 Marktplatz-Händlern.