Künstliche Intelligenz wird Wettbewerbsfaktor für Führungskräfte

Künstliche Intelligenz wird Führungskräfte bei Entscheidungen entscheidend unterstützen – vor allem in dynamischen, wettbewerbsintensiven Märkten, in denen schnelle Entscheidungen unter Unsicherheit gefordert sind. Allerdings behält der Mensch auch künftig das letzte Wort.

Künstliche Intelligenz als Basis für datengetriebene Entscheidungen besitzt eine hohe strategische Relevanz in den Unternehmen – aber ohne dass die Führungskräfte die KI künftig allein entscheiden lassen wollen, zeigt eine Umfrage von Kienbaum und Ada Learning unter 515 Führungs- oder Fachkräften, die in ihrem Arbeitsalltag bereits technologisch unterstützte Entscheidungsfindung einsetzen oder dies planen. Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, ohne technologisch unterstützte Entscheidungsfindung künftig nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein. Weitere 39 Prozent erwarten nur einen KI-Einsatz ihn Teilen des Unternehmens, jedoch nicht in den Kernprozessen, und 8 Prozent erwarten keinen Einfluss auf das Geschäftsmodell.

Die erwartete strategische Bedeutung der KI steigt, wenn die Unternehmen in dynamischen Märkten unterwegs sind und starke Konkurrenz haben. In beiden Fällen soll die KI helfen, schneller zu entscheiden und dabei mehr Daten verarbeiten zu können. Mit der Dynamik des Umfelds steigen auch die Erwartungen der Führungskräfte an die KI, schneller und besser entscheiden zu können.

Léa Steinacker

Dass die KI selbständig Entscheidungen trifft, ist und bleibt die Ausnahme: Nur in 22 Prozent ist dies heute und in 33 Prozent künftig der Fall. Viel weiter verbreitet sind KI-Systeme, die selbständig Vorschläge machen und die Menschen bei der Entscheidung unterstützen. Dabei müssen Entscheidungsträger die KI auch soweit verstehen, dass sie die Stärken und Schwächen beurteilen können. „Um das Potenzial der KI-Systeme bestmöglich zu nutzen, müssen Unternehmer:innen sämtliche Dimensionen der Mensch-Maschine-Interaktion verstehen. Dazu gehören ein grundlegendes Technologieverständnis, aber auch die Akzeptanz-Faktoren der Nutzenden“, sagt Léa Steinacker, COO von ada Learning.

Interessanterweise schwankt die erwartete strategische Relevanz erheblich mit der Position im Unternehmen: 90 Prozent der Aufsichtsräte und immerhin 60 Prozent der Vorstände messen der KI eine hohe Relevanz bei. Je weiter es in der Hierarchie nach unten geht, desto stärker sinken auch die Werte: Projektleiter oder Spezialisten sehen KI mehrheitlich nur als teilweise relevant für den Erfolg des Unternehmens. Böse formuliert: Je tiefer die Befragten mit den Tücken des KI-Einsatzes vertraut sind, desto reflektierter sehen sie die Relevanz.