Zeit für eine Twin-Transformation

Zu lange an analoger Technologie und schmutziger Energie festgehalten zu haben, rächt sich für Deutschlands Wirtschaft gerade doppelt. Es wird Zeit, die Twin-Transformation aus Digitalisierung und Energie anzugehen.

Für Europa und vor allem Deutschland rächt sich gerade doppelt, zu lange an analoger Technologie und schmutziger Energie festgehalten zu haben. Allein der Rückstand der digitalen Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Amerika und Asien hat Europas Stellenwert an den Börsen in den vergangenen zwei Jahrzehnten kollabieren lassen: Vom 40-Prozent-Anteil im Jahr 2000 sind aktuell nur noch 15 Prozent übrig.

Das ist kein Zufall: Die Mitgliedstaaten der EU verlieren seit 15 Jahren an Wettbewerbsfähigkeit in einer immer digitaler werdenden Ökonomie. In dieser Zeit haben wir Jahr für Jahr 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts weniger in Forschung und Entwicklung investiert als unsere Konkurrenten. Amerika und China stecken 47 Prozent ihrer Forschungsinvestitionen in die Informationstechnologie. In der EU sind es gerade einmal 20 Prozent. Die Chipkrise macht diesen Fehler schmerzhaft bewusst.

Die Folgen sehen nicht nur die Unternehmer in ihren Bilanzen, in denen digitale Geschäftsmodelle und deren Digitalumsätze fehlen, sondern auch unser Wirtschaftsminister, der Wachstum und Produktivitätzuwachs aus dem Digitalsektor bald schmerzlich vermissen wird. Während die Digitalbranche in den USA inzwischen 12 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt und 90 Prozent zum Produktivitätswachstum der gesamten Volkswirtschaft beiträgt, haben wir unsere Digitalisierung in den vergangenen Jahren kaum produktiv vorangebracht. Prozesse etwas digitaler zu machen, bringt weder Wachstum noch mehr Wettbewerbsfähigkeit. Das Industrie-4.0-Konzept hat eher die Chinesen als unseren Mittelstand gestärkt und an das überkomplexe Gaia-X glaubt nicht einmal mehr die Bundesregierung.

Höchste Zeit, die Wende einzuleiten und ernsthaft nicht nur in digitale Transformation und Geschäftsmodelle, sondern auch in saubere Energie und Klimaschutz zu investieren. Denn unsere hochgradig von russischer Energie abhängige Wirtschaft mindert unsere Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich. Ohne Digitalisierung lassen sich aber keine intelligenten Energiesysteme für mehr Klimaschutz und Unabhängigkeit aufbauen. Rund ein Drittel der CO2-Emissionen können digital vermieden werden: Smart Meter, Smart Grids, aber auch intelligente Geschäftsmodelle à la Tesla oder datengesteuerte Services für das Internet der Dinge zahlen auf beide großen Ziele ein. Um international konkurrenzfähig zu bleiben, muss Deutschlands Wirtschaft nicht nur eine, sondern jetzt gleich zwei Transformationen stemmen.

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