ChatGPT löst Jobängste aus

ChatGPT hat viele Menschen beeindruckt – und nicht nur Hoffnung auf einen intelligenten Helfer, sondern auch Angst vor einem Verlust des Jobs ausgelöst. In der Vergangenheit haben sich diese Ängste vor technologischer Arbeitslosigkeit allerdings nie bewahrheitet.

Der Textroboter ChatGPT kann Software schreiben, Berichte formulieren, Briefe beantworten, Artikel zusammenfassen, Bilanzen analysieren, Texte übersetzen – und künftig noch mehr Dinge, auf die er trainiert wird. Die Qualität der Ergebnisse hat viel Phantasie bei den Arbeitgebern freigesetzt, wie die KI die Produktivität erhöhen könnte – und auf der anderen Seite Ängste bei den Arbeitnehmern um ihre Jobs ausgelöst.

Nach einer Sortlist-Umfrage sehen die Arbeitgeber großes Potenzial beim Verfassen von Marketingtexten. 51 Prozent der befragten Arbeitgeber wollen dies auch tun – und entsprechend menschliche Arbeitskräfte in diesem Bereich sparen. Die größten Sorgen machen sich aktuell die Beschäftigten in der IT und im Kundendienst, weil zwei der beeindruckendsten Fähigkeiten von ChatGPT im Coden und Beantworten von Kundenfragen gesehen wird.

Die Erfahrung mit digitalen Technologien und die demographische Entwicklung lassen die Ängste der Arbeitnehmer allerdings weitgehend unbegründet erscheinen: Natürlich werden sich Jobs verändern und Tätigkeiten ersetzt werden. Aber dafür entstehen an anderen Stellen neue Aufgaben, so dass wie bei den Robotern und Computern in der Vergangenheit eher die Produktivität steigt als Arbeitslosigkeit entsteht. Arbeitnehmer, die ChatGPT nutzen und mit Hilfe der KI produktiver werden, sind aber auf der sicheren Seite – zumal die demographische Entwicklung solche Arten des arbeitssparenden technischen Fortschritts erforderlich macht, um weiter wachsen zu können.

Informatiker sehen das Potenzial, die Banker noch nicht

Große Sorgen machen sich die Beschäftigten in der IT-Branche: 23 Prozent der Beschäftigten in der Software- und Tech-Branche fürchten, dass sie aufgrund von ChatGPT ihren Arbeitsplatz verlieren könnten.  Vielleicht sollten sie das auch, denn 26 Prozent der Arbeitgeber in derselben Branche denken über einen Personalabbau als direkte Folge davon nach.

Für Beschäftigte im Bildungswesen gibt es keinen Grund zur Sorge. Zwar befürchten 31 Prozent dieser Beschäftigten einen Stellenabbau, was angesichts der Beispiele aus dem Bildungssektor vielleicht verständlich ist. Doch sie sind fast doppelt so häufig wie ihre Arbeitgeber der Meinung, dass ChatGPT die Zahl der Beschäftigten reduzieren wird.

Der Finanzsektor ist die zweitgrößte Branche, in der Arbeitgeber ChatGPT als eine Möglichkeit zum Personalabbau sehen. Nur 14 Prozent der Angestellten im Finanzsektor befürchten, dass ChatGPT genutzt wird, um Personal in ihrem Unternehmen zu reduzieren. Allerdings betrachten 22 Prozent der Arbeitgeber im Finanzbereich dies als eine Option, wenn sie ChatGPT in ihrem Unternehmen einführen würden.▷ Sortlist

50 Prozent der Deutschen machen sich Sorgen wegen ChatGPT

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland ist von ChatGPT positiv beeindruckt und sieht großes Potenzial. Allerdings sorgen sich auch 50 Prozent über mögliche Auswirkungen auf ihren Arbeitsplatz und auch der Datenschutz wird wieder in Gefahr gesehen.

Jeder zehnte Deutsche nutzt bereits ChatGPT

Rund ein Viertel der Deutschen hat inzwischen vom Textroboter ChatGPT schon einmal gehört, etwa ein Zehntel nutzt die Maschine regelmäßig (3 Prozent) oder gelegentlich, zeigt der Meinungsmotor Künstliche Intelligenz. Der Großteil der Nutzung entfällt auf private Zwecke, 24 Prozent auf den Beruf und 18 Prozent für die Bildung.