Nur 10 Prozent der Facebook-Nutzer sorgen für die Inhalte
10 Prozent der Facebook-Nutzer aktualisieren ihren Status täglich; 68 Prozent so gut wie nie. Dafür lesen, liken und kommentieren sie die Inhalte der Freunde.
Was machen Facebook-Nutzer, wenn sie aktiv sind? Facebook selbst macht dazu keine Angaben. Aber das US-Institut Pew Research hat die Amerikaner nach ihren genauen Tätigkeiten auf Facebook gefragt. Und Erstaunliches herausbekommen: Was man von Twitter und anderen Netzwerken längst weiß, nämlich dass nach der 90:9:1-Regel nur ein kleiner Teil der Nutzer für die Produktion der Inhalte verantwortlich ist, aber ein großer Teil nur konsumiert, scheint auf Facebook ganz ähnlich zu sein: Nur 10 Prozent der Facebook-Nutzer in Amerika sorgen für neue Inhalte, indem sie ihren Status täglich und sogar mehrfach täglich aktualisieren. Aber die große Mehrheit, nämlich 68 Prozent, ändert seinen Status nur alle paar Wochen, seltener oder gar nicht. Gerade weil Facebook für den Austausch von persönlichen Informationen gebaut wurde, scheint diese Asymmetrie doch ungewöhnlich. Offenbar ist die Lust, sein Leben per Statusupdate öffentlich zu machen, vielen Facebook-Nutzern im Laufe der Jahre abhanden gekommen.
Die Mehrheit ist aber nicht inaktiv; sie liest, liked und kommentiert, hat die Untersuchung des Pew Research Instituts ergeben. Hier zeigt sich die Stärke von Facebook, nämlich sehr hohe Interaktionsquoten: 44 Prozent der Befragten klicken täglich oder sogar mehrmals täglich auf den Like-Button, weitere 25 Prozent tun dies mehrfach in der Woche. Kommentare zu anderen Postings schreiben 31 Prozent mindestens einmal am Tag, 43 Prozent allerdings nur selten oder gar nicht. Überraschend hoch ist der Anteil der Nutzer, der keinerlei private Nachrichten über die Messaging-Funktion schreibt: 58 Prozent nutzen diese Funktion gar nicht; nur jeder fünfte Facebook-Nutzer sendet täglich solche private Nachrichten, hat das Pew Institut mit der Umfrage herausgefunden. Hier zeigt sich der Effekt von WhatsApp & Co., die schon einen erheblichen Teil der privaten Kommunikation mit Freunden an sich gezogen haben.
Allerdings sind die mitteilungsfreudigen nicht unbedingt auch die beliebtesten Nutzer. 36 Prozent der Befragten mögen es gar nicht, wenn andere Nutzer zu viele Informationen über sich selbst mitteilen. Genauso hoch ist der Nervfaktor, wenn andere Nutzer Dinge posten, ohne zuvor eine Einwilligung einzuholen. Und 57 Prozent mögen es gar nicht, wenn Fotos ihrer Kinder ohne ihre Einwilligung eingestellt werden